San Diego. Gute oder schlechte Stimmungen, die User auf sozialen
Netzwerken verbreiten, sind ansteckend und könnten auch Implikationen auf
Finanzmärkte und politische Aktivitäten haben, wie Forscher der University of
California http://universityofcalifornia.edu
, San Diego http://ucsd.edu , Yale http://yale.edu und Facebook herausgefunden hat. Das
Team analysierte über eine Mrd. Facebook-Updates von 100 Mio.
US-Facebook-Nutzern.
Volatilität verbreitet sich
Negative oder positive Statusmeldungen produzieren mehr vom Gleichen, so die
Quintessenz. Jedoch haben optimistische Meldungen eine noch stärkere Kraft
Menschen zu beeinflussen, als negative Updates dies tun. Jede neue positive
Nachricht mündete in weitere 1,75 positive Nachrichten. Während eine negative
Nachricht nur zu weiteren 1,29 negativen Aussagen führte.
"Mit 1,2 Mrd. aktiven Facebook-Usern weltweit können sich volatile
Stimmungen, egal ob optimistischer oder pessimistischer Natur, schnell im
sozialen Netzwerk ausbreiten", meint James Fowler von der Universität San
Diego. "Das kann Folgen für den Finanzmarkt mit seinen Übertreibungen in
die eine oder andere Richtung und Auswirkungen auf politische Aktivitäten haben."
Genügend Daten für Fakten
Seit der Geburtsstunde von Social Media debattieren Soziologen und
Psychologen über den Einfluss der neuen Kommunikationswege auf Psyche und
Gesellschaft. Eine werthaltige Analyse ist jedoch immer wieder am Zugang zu
genügend rohen Daten der Interaktion der User gescheitert. "Jeder Einzelne
muss sich im Klaren darüber sein: Was er online schreibt, wird von vielen
Leuten gelesen. Und kann viele Leute beeinflussen", so Psychiater Howard
Belkin.
Um die Privatsphäre der Social-Media-Nutzer in der Studie zu gewährleisten,
machte Facebook die Daten anonym. Die Forscher verwendeten ein automatisches
Textanalysesystem. Damit blieb ihnen der eigentliche Inhalt der Nachrichten
verborgen.