Twitter-User lassen sich gern von anderen zum TV-Konsum
inspirieren
San Francisco/New
York/Götzens. Ein großer Teil der Twitter-User lässt sich
von Tweets über TV-Shows dazu verleiten, über diese Sendungen etwas
herauszufinden oder sie sogar anzuschauen. Diese Erkenntnis brachte eine
gemeinsame Untersuchung von Fox Broadcasting http://fox.com
, Twitter und der Advertising Research Foundation http://thearf.org
zutage.
"Das ist das Kernthema von Social Media - Informationen werden verkeilt
und das soll das Interesse der User wecken, an Sport-, Unterhaltungssendungen
oder was auch immer", so Social-Media-Experte Günter Jaritz http://social-media-consulting.at
gegenüber pressetext. Und er erklärt, wie die Lage in Österreich aussieht:
"Bei Diskussionen im Radio wird teilweise schon dazu aufgefordert, über
einen bestimmten Hashtag auf Twitter mitzudiskutieren. Das wäre auch für das
Fernsehen denkbar."
Großes Interesse an TV-Sendungen
Die Ergebnisse zeigen, dass 76 Prozent derjenigen, die einen Tweet über eine
TV-Sendung gesehen haben, diese dann suchten, während 78 Prozent auf Twitter
recherchierten, etwa durch einen Klick auf den Hashtag der Show. Über vier von
zehn User wollten die Show später ansehen, 38 Prozent sahen die Sendung online
und 33 Prozent wechselten den Kanal, um die Sendung sofort zu sehen. Besonders
engagiert neue Inhalte zu entdecken, sind jene User, die während dem Fernsehen
live twittern.
"Gerade Twitter ist sehr gut für Interaktionen während des Programms
geeignet, da die Geschwindigkeit der Informationsverbreitung über die Hashtags
viel höher ist als bei Facebook", erklärt Social-Media-Experte Jaritz. Und
Judit Nagy von Fox zeigt sich erfreut: "Die Höhe von Engagement, Aktivität
und die Auswirkungen durch die Wahrnehmung, die wir in diesen Ergebnissen
feststellen können, überschreiten unsere Erwartungen weit, und das sind
wirklich tolle Nachrichten für Sender sowie Marken."
Sparsame Werbung spielt Marken zu
Denn auch Marken profitieren von den TV-affinen Twitterern. Wenn Marken in
Tweets erwähnt werden, sucht ebenfalls über die Hälfte der Twitter-Community
nach mehr Informationen. Und wenn ein Spot der entsprechenden Marke im
Fernsehen gezeigt wird, werden spätere Postings auf Twitter von den Sehern
verstärkt wahrgenommen.
Damit sich Werbung im Netz dann auch verbreitet, bedarf es aber einiger
Voraussetzungen, so Jaritz: "Erst kürzlich war ich auf einer
Veranstaltung, bei der die erfolgreichsten Werbespots des vergangenen Jahres in
Österreich vorgestellt wurden. Das waren jene, die mit Witz und Charme, Kindern
und Tieren arbeiteten - diese Spots werden gerne geteilt, auch in sozialen
Netzwerken."
Laut dem Experten sollten Marken die neugewonnenen Erkenntnisse jedoch nicht
durch noch mehr Werbung ausnutzen: "Besonders bei den Privatsendern ist
man schon sehr am Limit, was das Ausmaß an Werbung betrifft. Permanente, lange
Werbeeinschaltungen führen dazu, dass die Seher zwischendurch weggehen - die
ersten und letzten Spots haben einen höheren Erinnerungswert, aber die Spots in
der Mitte gehen häufig unter."